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AECO

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Vektorbiologie der Asiatischen Tigermücke Aedes albopictus und die sozial-ökologischen Faktoren für deren Prävention und Bekämpfung in kühleren Ökoregionen

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Die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus ist als Überträger von Infektionskrankheiten (beispielsweise Chikungunya und Denguefieber) von enormer gesellschaftlicher und medizinischer Relevanz. Unter der globalen Erwärmung wird sich A. albopictus und wahrscheinlich auch die assoziierten Viren in kühlere Ökoregionen ausbreiten.

Das Forschungsvorhaben AECO hat zum Ziel,

  1. die Kältetoleranz der invasiven Stechmücke A. albopictus auf physiologischer, ultrastruktureller und epigenetischer Ebene zu verstehen und
  2. signifikante sozial-ökologische Faktoren für deren Prävention und Bekämpfung in verschiedenen Ökoregionen in einem dengue- und chikungunya-endemischen Land (Nepal) zu identifizieren und zu vergleichen.

Ziele

Die Nachwuchsforschungsgruppe AECO will neue wissenschaftliche und technische Grundlagen im Bereich der medizinischen Entomologie generieren, um phänologisch angetriebene Artverbreitungsmodelle für Ae. albopictus anzutreiben und damit One-Health-Strategien bezüglich der Vektorkontrolle von signifikanten durch Stechmücken übertragenen Krankheiten in verschiedenen Ökoregionen/Höhenlagen in Nepal zu unterstützen. Die Nachwuchsforschungsgruppe AECO zielt insbesondere darauf ab, die Vektorbiologie (Plastizität der Winterhärte) des Dengue und Chikungunya Vektors Ae. albopictus entlang eines klimatischen Höhengradienten zu studieren, um das Ausmaß der Anpassung des Vektors an kühlere Ökoregionen unter klimatischen Veränderungen zu verstehen (Teilprojekt # 1) und die sozialökologischen Faktoren für die Entwicklung integrativer und gemeinschaftsbasierter Präventions- und Kontrollmaßnahmen bezüglich der Stechmücken in bestimmten Ökoregionen zu erforschen (Teilprojekt # 2).

Teilprojekt 1:

Die Untersuchung der Kältehärte und der damit verbundenen phänotypischen Plastizität in Ae. albopictus Eiern entlang eines natürlichen klimatischen Transekts könnte Artverbreitungsmodelle durch das Hinzufügen wichtiger mikroökologischer und phänologischer Komponenten verbessern und damit die hohe Unsicherheit der Prognosen für die potentielle Vektorpräsenz in kühleren Ökoregionen reduzieren.

Teilprojekt 2:

Die Bewertung von sozialökologischen Aspekten für die Vektorprävention und -kontrolle von Dengue- und Chikungunya-Vektoren kann als Grundlage dienen, um zu entscheiden, ob und welche Programme in bestimmten Höhenregionen von Nepal verständlich und umsetzbar sind.

Die finalen AECO „Produkte“

  • Wissen zur ökologischen Plastizität des invasiven Krankheitsüberträgers Ae. albopictus.
  • Phänologisch angetriebene Artverbreitungsmodelle, welche die schnelle Anpassungsfähigkeit der Stechmücke an kühlere Ökoregionen berücksichtigen.
  • Verbesserte Projektionen zur Artverbreitung unter Klimawandelbedingungen.
  • Wissen über ökoregion-spezifische sozio-ökologische Treiber für Aedes-assoziierte Zoonosen.
  • Neue integrative und einfach umsetzbare Präventions- und Kontrollinterventionen zur Verringerung der Aedes-Stechmücken-Populationen.

AECO-Teilprojekte

Das Teilprojekt #1 hat das Ziel den potentiellen Zusammenhang zwischen der Kältehärte der Ae. albopictus Eier und deren morphologische sowie epigenetische Plastizität zu analysieren, um die schnelle Anpassungsfähigkeit dieser ursprünglich tropischen Stechmückenart an kühlere Ökoregionen (zum Beispiel Deutschland) besser zu verstehen. Das Teilprojekt #1 zielt zudem auf die Verbesserung bestehender Artverbreitungsmodelle ab, da in die Modellierung nun auch phänologische Daten einfließen werden. Diese Modellierungsstrategie wird insbesondere die Projektion der Artverbreitung von Ae. albopictus in kühleren Ökoregionen unter Klimawandelbedingungen verbessern. Ae. albopictus Eier werden in Nepal entlang eines klimatischen Gradienten, stellvertretend für einen klimatischen Wandel, gesammelt.

Das Teilprojekt #2 zielt darauf ab, Kenntnisse und Einstellungen bezüglich stechmückenübertragener Krankheiten und die diesbezüglichen Präventions- und Kontrollmaßnahmen in verschiedenen Höhenlagen zu beurteilen. Ein zweiter Schwerpunkt wird auf der Bewertung der Qualität der Trinkwasserversorgung und das Verhalten zur Trinkwasserbevorratung in verschiedenen Höhenlagen im Vergleich zur Präsenz / Abundanz von Stechmücken in der Umgebung der Wohnhäuser liegen. Auf der Grundlage des sozio-ökologischen Datensatzes werden die Haupttreiber für Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen und deren soziale Akzeptanz beurteilt, um nationale One-Health-Strategien zur effizienten Bekämpfung von Dengue- und Chikungunya-Erkrankungen in Nepal zu unterstützen.

Koordination

Prof. Dr. Ruth Müller
Abteilung Umwelttoxikologie und Medizinische Entomologie
Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin
Goethe-Universität Frankfurt am Main