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Ermittlung von Prävalenz und Prädilektionsstellen von Trichinella spp. bei Waschbären (Procyon lotor) in Deutschland (Pilotprojekt)

Eine wichtige potentielle Infektionsquelle mit zoonotischen Erregern ist der Verzehr von Wildfleich. Dieser gewinnt auch unter dem Einfluss der öffentlichen Diskussion über Nutztierhaltung immer mehr an Bedeutung. Neben den klassischen Wildarten (Rehwild, Rotwild, Schwarzwild usw.) gelangen zunehmend auch neue „ungewöhnliche“ Wildarten auf die Speisekarten. So ist beispielsweise ein steigender Trend vom Verzehr von Waschbärfleisch zu beobachten. Ein wichtiger Erreger im Zusammenhang mit dem Verzehr von Fleisch sind Trichinellen, welche die bei Menschen meldepflichtige Trichinellose verursachen können. Alle fleisch- und allesfressenden Haus- und Wildtiere kommen für diesen Parasiten als Wirt in Betracht. Daher unterliegt das Fleisch dieser Tiere in Schlachthöfen oder Wildverarbeitungsbetrieben einer amtlichen Untersuchungspflicht, um Erkrankungen des Menschen durch den Verzehr von Trichinellen befallenen Fleisch vorzubeugen. Diese gilt auch für Waschbären. Da diese Tiere bisher keine Rolle für die Nutzung als Lebensmittel gespielt haben, liegen wenige Erkenntnisse über das Ausmaß der Belastung von Waschbären durch Trichinellen in Deutschland vor.

Im Rahmen dieses Projektes soll daher untersucht werden, wie stark die in Deutschland lebende Waschbärpopultation mit Trichinella spp. befallen ist. Dabei soll sowohl die Häufigkeit als auch die Befallsstärke erfasst und mögliche endemische Gebiete identifiziert werden. Hierdurch kann auch eine Einschätzung erfolgen, in wie weit Waschbären an der Verbreitung von Trichinellen beteiligt sind. Das ist auch deshalb von besonderem Interesse, da neben der direkten Infektion für den Menschen auch ein Risiko durch den Eintrag in Hausschweinbestände bestehen kann.

Ein weiterer Bestandteil der Untersuchung ist die Ermittlung der Prädilektionsstelle, also jenem Gewebe, in welchem sich die Erreger bevorzugt anreichern. Dadurch soll erfasst werden können, welche Teile des Tierkörpers als Probe für die amtliche Trichinellenuntersuchung am besten geeignet sind.

 

Kontakt

Ansprechpartner:
Torsten Langner

Institut für Lebensmittelhygiene
An den Tierklininken 1
04103 Leipzig

Mail: torsten.langner@uni-leipzig.de

Tel.: 0341 9738234