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Fachgespräch über Zoonosen im Deutschen Bundestag

Deutscher_Bundestag

60 Prozent der bekannten menschlichen Infektionskrankheiten sind tierischen Ursprungs – ebenso wie mindestens 75 Prozent der beim Menschen neu auftretenden Infektionskrankheiten. Diese Zahlen verdeutlichen die Relevanz von Zoonosen für die Gesundheit von Mensch und Umwelt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie durch das Virus SARS-CoV-2 fand daher am 13. Mai 2020 unter dem Titel „Zoonosen – Ursachen, Verbreitung und Vorbeugung“ ein öffentliches Fachgesprächs des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit statt. In der Sitzung unter Leitung von Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen) war die einhellige Meinung der geladenen Sachverständigen klar: nur eine ganzheitliche Betrachtung von Mensch, Tier und Umwelt kann zukünftige Pandemien zoonotischen Ursprungs verhindern.

In den einzelnen Eingangsstatements der Sachverständigen und in den anschließenden Fragerunden wurde die Rolle des Menschen in der Entstehung von Zoonosen thematisiert. Als mögliche präventive Maßnahmen wurden sowohl die Einschränkung und Regulierung des legalen und des illegalen Artenhandels, ein Importverbot auf Wildtiere, ein intensivierter Klima- und Umweltschutz als auch eine stärkere Regulierung von Wildtiermärkten und die Kontrolle in der Nutztierhaltung genannt.

Bei den geladenen Sachverständigen handelte es sich um die folgenden Personen:

  • Prof. Dr. Franz J. Conraths, Institut für Epidemiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
  • Dr. Arnulf Köhncke, WWF Deutschland
  • Prof. Dr. Wim van der Poel, Wageningen Bioveterinary Research (Niederlande)
  • Prof. Isabella Eckerle, Centre for emerging viral diseases, Universitätsklinik der Universität Genf
  • Dr. Sandra Altherr, Pro Wildlife e. V.
  • Prof. Dr. Simone Sommer, University of Ulm, Institute of Evolutionary Ecology and Conservation Genomics

Die Stellungnahmen der einzelnen Sachverständigen finden Sie hier. Eine schriftliche Zusammenfassung der Inhalte der Sitzung finden Sie auf der Seite des Deutschen Bundestages hier.

Zudem können Sie sich hier die Videoaufzeichnung des kompletten Fachgespräches ansehen (Quelle: Deutscher Bundestag).

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