In der Infektionsforschung ist der Einsatz von Zellkulturen gängige Praxis. Im Bereich der Zoonosenforschung stoßen diese Modelle jedoch häufig an ihre Grenzen, denn neue Erreger können in konventionellen Zellkultursystemen teilweise nicht isoliert und nicht weitervermehrt werden. Gerade für neue Erreger, die häufig in Nagetieren oder Insektivoren detektiert werden, fehlten bisher passende Zellkulturmodelle, die eine Infektion im Reservoirwirt adäquat abbilden können.
Im Rahmen des Querschnittsprojektes „EpiZell“ sollen neue Atemwegs- und Nierenepithelzellkulturen aus Nagetieren und Insektivoren aufgebaut und charakterisiert werden, mit denen in Zukunft die Forschung an neuen und wiederkehrenden Infektionskrankheiten ermöglich werden soll.
Die neuen Zelllinien werden im Rahmen des Projektes vollständig auf ihre jeweiligen Eigenschaften charakterisiert und an standardisierte Kultivierungsbedingungen adaptiert. Sie sollen zudem auf ihre Eignung als polarisierende Epithelzellmodelle mit Filtereinsätzen getestet werden. Die Infizierbarkeit der Zellen werden mit Modellviren und intrazellulären Bakterien überprüft.
Für die Etablierung neuer, standardisierter und charakterisierter Zelllinien ist dies ein wichtiger Beitrag zum Methodenausbau für die Zoonosenforschung, insbesondere im Bereich der Reservoirwirtforschung.
Die Methoden und Kenntnisse sowie die Zelllinien werden gern über die Zoonosenplattform weiterverbreitet. Die Zelllinien werden über das DIP verfügbar gemacht.
Koordination:
Dr. Isabella Eckerle (Universitätsklinikum Bonn)
Förderdauer: 24 Monate
Projektstart: 01.01.2014
Förderer: BMBF